Allgemeine Strategien

Welche Ansatzpunkte gibt es, um autistische Schülerinnen und Schüler in Schule und Unterricht zu unterstützen? Wir haben das Modell der „Allgemeinen Strategien“ [ASTRA] entwickelt und fünf Handlungsschwerpunkte definiert, die in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum oftmals wichtig sind.

Das Modell ist vornehmlich als Orientierungsmöglichkeit und Ordnungshilfe gedacht. Es kann dabei helfen, Unterstützungsbedarfe zu sortieren, temporäre oder dauerhafte Schwerpunkte festzulegen und der Förderplanung eine überschaubare Struktur zu geben.

1. Entlastung und Regulation

Hier geht es um Maßnahmen und Hilfestellungen, die die Schülerin oder den Schüler im Umgang mit den Anforderungen des Schultages unterstützen. Sie sollen Situationen der sozialen Überforderung oder sensorische Überlastung verhindern helfen, Krisen vorbeugen und die Regulation bzw. Selbstregulation des Kindes ermöglichen.

2. Strukturieren und Visualisieren

Damit sind alle Maßnahmen gemeint, die dem Kind im Schulalltag Struktur geben, Orientierung unterstützen und Vorhersehbarkeit bieten. Das kann spezifische Methoden und Materialien ebenso beinhalten wie einfache Strukturen oder Visualisierungshilfen, die der ganzen Klasse zugute kommen.

3. Motivation und Interessen

Dieser Bereich nimmt Ansätze und Strategien in den Blick, mit denen Interessen und Vorlieben des Kindes aufgegriffen und in den Schulalltag eingebunden werden können. Dies kann unter Berücksichtigung verschiedener Methoden und mit unterschiedlichen Zielsetzungen geschehen.

4. Soziale Kommunikation unterstützen

Hier finden alle Ideen Platz, die autistische Schülerinnen und Schüler in der Mitteilung ihrer Bedürfnisse und im Verstehen sozialer Kontexte unterstützen – gleich, ob sie über Verbalsprache verfügen oder nicht und unabhängig von möglichen Alters- oder Entwicklungsnormen.

5. Aufklärung und Akzeptanz

Der Fokus dieses Bereichs liegt in erster Linie auf dem Umfeld, denn die schulische Unterstützung autistischer Schülerinnen und Schüler gelingt meist besser, wenn der Sinn und Zweck der Maßnahmen transparent und nachvollziehbar ist. Er kann aber auch Strategien der Selbstreflexion des Kindes beinhalten.