Im Universitätsklinikum Eppendorf werden in der Klinikschule der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik täglich ca. 70 Patientinnen und Patienten aller Schul-arten und Altersstufen durch Lehrkräfte des BBZ unterrichtet.
In einem separaten Gebäude sind den einzelnen Stationen jeweils feste Klassenräume und Lehrkräfte zugeordnet.
Die Klinikschule ist für alle Kinder und Jugendlichen ein fester Bestandteil des Klinikalltags und umfasst bis zu zehn Unterrichts-stunden wöchentlich. Die Lehrkräfte sind Teil des multipro-fessionellen Teams. Sie nehmen an allen relevanten Besprechungen zur Planung des Behandlungsverlaufs teil.
Da das Spektrum der psychischen Erkrankungen der Kinder und Jugendlichen groß ist und die Lerngruppen hinsichtlich der Alters- und Leistungsstruktur heterogen sind, findet der Unterricht in Kleingruppen statt. Die Schülerinnen und Schüler werden individuell und differenziert beschult und gefördert.
Für viele Schülerinnen und Schüler ist es zunächst vorrangig, dass
- die Bereitschaft gefördert wird, sich auf Lernangebote einzu-lassen und diese auch durchzuhalten,
- die Freude am Lernen gefördert wird,
- das Selbstvertrauen gestärkt wird,
- vorhandene Fähigkeiten und Begabungen wertgeschätzt werden,
- soziale Kompetenzen trainiert werden,
- positive schulische Erfahrungen mit Lehrkräften, Mitschülerinnen und Mitschülern und sich selbst gemacht werden.
Darauf aufbauend wird es dann immer wichtiger, den Unterricht der Klinikschule an der Arbeit in den Regelschulen zu orientieren. Dazu
- werden die inhaltlichen Anforderungen – je nach individuellem Leistungsvermögen – kontinuierlich gesteigert,
- werden Unterrichtsinhalte der Stammklasse bearbeitet, besonders in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch,
- werden mögliche schulische oder berufliche Perspektiven entwickelt und organisiert.
Die Reintegration der psychisch erkrankten Schülerinnen und Schüler in das Regelschulsystem ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Klinikschule.
Dazu gehören
- Schullaufbahnberatungen,
- der Austausch mit den Klassenlehrerteams der Stammschulen und das gemeinsame Entwickeln von individuellen Konzepten, die bei der Reintegration hilfreich sind,
- die Vorbereitung, Planung und Durchführung von Belastungs-erprobungen in den Stammschulen und die anschließende gemeinsame Auswertung,
- die Beratung der Stammschulen im Hinblick auf die Gewährung des Nachteilsausgleichs,
- Informationen über die regionalen Bildungs- und Beratungs-zentren (ReBBZ) und die Kontaktaufnahme, denn nach dem Klinikaufenthalt unterstützen bei Bedarf die Fachkräfte der Beratungsabteilungen der ReBBZ den Reintegrationsprozess weiter.
Klassenraum der Tagesklinik Sucht:
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